Lebenskunst

Vom freien zum digitalisierbaren Geist

Der freie Geist ist bald schon Schnee von Gestern und warum Technologie daran Schuld ist.

 

Der Tod des freien Geistes

Die Gedanken schweifen und der Phantasie freien Lauf lassen: Was ist nur aus den guten alten „freien inneren Feeds“ geworden? Nun ja, sie wurden vom unendlichen Scrollen und Swipen durch programmierte Feeds abgelöst.

Auch die Konzentration auf ein Thema über einen längeren Zeitraum wirkt heute wie eine kognitive Reliquie aus vergessenen Zeiten. Die Technologienutzung führte zu einem extrem bruchstückhaften Denken. Wir verwenden unser Gehirn nur noch häppchenweise.

 

Die Geburt des digitalisierbaren Geistes

Die gute Nachricht: Der Traum von der Unsterblichkeit könnte dank Technologie bald Wirklichkeit werden! Die Idee des Mind Uploading, der Übertragung des menschlichen Geistes auf ein externes Medium, ist die moderne Variante dieser zeitlosen Sehnsucht.

Was vor wenigen Jahrzehnten noch nach Science-Fiction klang, bekommt heute in zweierlei Hinsicht neuen Aufwind: Erstens entwickelt sich Technologie rasend schnell, zweitens wird der Mensch abhängiger von ihr. So verwachsen beide immer mehr ineinander: Algorithmen bemühen sich, den menschlichen Geist besser zu greifen, während der Mensch fest im Griff der Algorithmen ist. Durch die massive Zunahme an Technologienutzung und dank lernfähiger Software wird immer unklarer, ob eigentlich Algorithmen menschlicher werden oder der menschliche Geist zum Algorithmus verkümmert.

Künstliche Intelligenz wird umso schneller dem menschlichen Geist ebenbürtig werden und ihn sogar übertrumpfen können, je einfältiger der moderne menschliche Geist durch seine Abhängigkeit von und enge Verflechtung mit Technologie wird.

Vielleicht wird wirklich eines Tages unser aller Geist digitalisierbar sein. Ob der dann noch wert ist abgespeichert zu werden, sei mal dahingestellt.

Auch wenn diese Vorstellung heute noch gruselig erscheinen mag, darf man eines nicht vergessen: Die Dystopie der Gegenwart ist die Normalität der Zukunft! Und genau darin liegt wiederum der große Vorteil der Sterblichkeit: Man muss nicht jede Entwicklung der Menschheitsgeschichte mitmachen.

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